Was tun bei Lichen sclerosus?
Lichen sclerosus (LS) ist eine Autoimmunerkrankung der Haut. Bereits Kinder können erkranken. Am häufigsten tritt der LS bei Frauen über 45 Jahre auf. Es ist eine der Erkrankungen, über die niemand gerne spricht, denn er zeigt sich meist an der Vulva, bei Männern an der Eichel. Selten an den Armen, an den Beinen und am Rumpf. Typisch sind helle, pergamentartig-porzellanweiße, trockene oder fein schuppende Hautveränderungen, die jucken, brennen und sehr verletzlich sind. Die „Architektur“ der Hautstellen verändert sich, und Stand heute gibt es keinen Weg zurück.
Häufig wird der LS der Vulva mit Scheidenpilz verwechselt. Betroffene schmieren ein Antimykotikum, das tatsächlich scheinbar hilft. Aber der LS schreitet fort, denn das Anti-Pilz-Mittel heilt nicht, sondern unterdrückt lediglich das Symptom Juckreiz.
Manche Klientinnen berichten über Nahrungsfaktoren, die den Prozess triggern.
Wie alle autoimmunen Prozesse geht LS deshalb häufig mit einer Dysbiose im Darm einher. In allen mir bekannten Fällen profitierten die Patientinnen von einem Allergie-Screening und von Ernährungsumstellung gemäß Befund. Leider gibt es nur wenige Gyns, die LS früh erkennen. Aber Schmerzen und Risse beim Sex sind weitere Symptome, die thematisiert werden sollte und die bei den Behandelnden die Alarmglocken blinken lassen sollten. Das ist sehr bedeutsam, denn der Lichen kann einer möglichen Hautkrebserkrankung den Boden bereiten.
Wenn Sie sich bei den Symptomen wieder finden, dann sollten Sie in Ihrer Derma oder Gyn Praxis darum bitten, dass alle möglichen Differentialdiagnosen zur Pilzinfektion abgeklopft werden.
Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Wege den LS zu kontrollieren.
Ich stehe gerne mit ernährungsmedizinischer und komplementärmedizinischer Kompetenz beratend zur Verfügung.