Wenn du geistige Herausforderungen suchst, aber auch mal so richtig verzweifelt sein möchtest, dann nimm dir ein Knobelspiel vor. Ein schwieriges. Eins, das du noch nie gelöst hast. Oder eins bei dem du den Lösungsweg nicht mehr erinnerst.

Warum? Damit du bei jeder Herausforderung deines Lebens und deiner Lehre die beste Lösung parat haben wirst. Denn es reicht es nicht, zu wissen dass du in Weiten des großen Netzes Antworten im Bedarfsfall nachlesen kannst. Es lässt sich leichter und gezielter handeln, wenn die grauen Zellen gut verwebt sind. Dann findet im Gehirn der Transfer statt, der auch in anderen Situationen hilfreich sein wird. Und deine Nervenzellen sind in der Lage, sich auch an sich veränderte Bedingungen anzupassen. Das nennt man Neuroplastizität.

Sudokus oder Kreuzworträtsel zu lösen funktioniert nur solange als Gedächnistraining, bis man die Strategie durchdrungen hat. Danach ist es nur noch Beschäftigungstherapie. Sorry.

Ein dichtes neuronales Netz mit möglichst vielen Querverbindungen ist das Geheimnis aller Gedächtniskünstler. Und das entwickelt sich nur durch ständiges Training unter neuen Herausforderungen. Sobald man die meisten Worte im Kreuzworträtsel weiß, sobald man den Rubiks Cube im Schlaf sortieren kann, sobald man weiß wie die Einzelteile im Knobelspiel zerlegt und wieder zusammengefügt werden, finden keine neuen Vernetzungen statt. Das Netz lässt nach. Es wird schwach. Wie ein ungenutzter Muskel.

Deshalb: Stell dich der Herausforderung, und lies nicht den Lösungsweg, auch wenn die genervte Alternative heißt: Ab in die Tonne. Manchmal dauert es Jahre. Oder ein ganzes Leben. Gib nicht auf. Es ist gut für dich und dein Gehirn die Lösung noch nicht zu kennen und immer wieder nach neuen Wegen zu suchen. 🙂